Entwicklung neuer Verkehrsphilosophien – fließender, ruhender und öffentlicher Verkehr

Purkersdorf liegt eingebettet im Wienerwald – verkehrstechnisch geteilt in 2 Hauptverkehrsachsen – die Bundesstraße 1 Richtung Gablitz und die Bundesstraße 44 Richtung Pressbaum. Beide Achsen erschließen nicht nur eine Vielzahl der Purkersdorfer Siedlungsgebiete, sondern dienen auch dem durchfließenden Verkehr der weiter entfernt liegenden Orte für die Anreise nach Wien, wobei sich die Thematik von täglichen Verkehrsüberlastungen an der Achse der Bundesstraße 1 noch weitaus stärker auswirkt, als an der Bundesstraße 44 – hier stellt die Autobahnauffahrt Pressbaum schon eine merkliche Entlastung dar.

Neben dem fließenden Verkehr stellt sich gleichzeitig die Frage, wie man künftig mit dem ruhenden Verkehr in der Wienerwaldstadt umgehen wird. Einerseits gibt es im Zentrum kapazitätsmäßig gut ausgebaute Park und Ride-Parkplätze, die zum bequemen Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel (Bus und Bahn) einladen, andererseits werden diese Parkplätze mittlerweile aber auch schon mehrheitlich von Nicht-Purkersdorfern genutzt und stoßen so fast täglich an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Beantwortung der Frage wird dabei unumgänglich, ob Purkersdorf wirklich weiterhin der Umsteigeort Nummer 1 vom Individual-PKW auf Bus und Bahn für auswärtige Pendler im Westen Wiens sein möchte.

Beides Themen, die sich nicht mit einfachen Lösungsansätzen versehen lassen. Vielmehr bedarf es kreativer Denkansätze, die sowohl den Individualverkehr, den überregionalen öffentlichen Verkehr – vielleicht in Kombination mit lokalen öffentlichen Zubringer-Lösungen aus den Siedlungsgebieten – und den ruhenden Verkehr (Park & Ride-Parkplätze und andere Kurz-Park-Zonen-Parkplätze im Zentrum) so in Einklang bringen, dass Purkersdorf nicht an den zunehmenden Verkehrsströmen erstickt. Dies umso mehr, da sich ja mittlerweile die begehrten Wohnräume um die Großstadt Wien mangels Platz und daraus folgend hohen Kosten ringförmig nach außen verschieben. Dabei wird es natürlich auch notwendig sein, den öffentlichen Verkehr weiter zu entwickeln – Ausweitung der Netze bzw. Verdichtung der Taktfrequenz.

Umfassendere Denkansätze sind gefragt – und zwar nicht nur auf lokaler Purkersdorf-Ebene, sondern auf überregionaler Ebene mit den umliegenden Gemeinden. Schließlich sind alle davon zumindest als „Verursacher“ betroffen! Purkersdorf wird hier das Heft aktiv in die Hand nehmen und dieses Schwerpunktthema rasch angehen.


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