Infrastrukturstadt Purkersdorf

Zu den großen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen einer äußerst belieben „Wohnstadt“ wie Purkersdorf hat es in den letzten Jahren gehört, die starke Zunahme der Wohnbevölkerung in Einklang mit der Verkehrs-, Hoch- und Tiefbauinfrastruktur zu bringen. In den letzten beiden Jahrzehnten war davon vor allem die Gebäudeinfrastruktur im Bildungs- und Kinderbetreuungsbereich betroffen – viele Neu- und Ausbauten sind entstanden:

  • Neubau 6-gruppiger Kindergarten Wintergasse 46
  • Neubau 2 gruppiger Kindergarten Bad Säckingen-Straße 3
  • Erweiterung Kindergarten Bad Säckingen-Straße 7
  • Neubau Bildungszentrum Schwarzhubergasse 5
  • Ausbau Volksschule Schwarzhubergasse 7,
  • Zubau BG/BRG Purkersdorf Herrengasse 4

Nun ist aber ein Jahrzehnt der Konsolidierung angebrochen. Es gilt das Erreichte in hoher Qualität zu erhalten und für die Zukunft die richtigen Entscheidungen für die Entwicklung der Wienerwaldstadt zu treffen – und zwar mit Vernunft und Weitsicht und nicht mit populistischen „Überschriften-Dreschereien“, wie dies so gerne manche politischen Mitbewerber machen. Deshalb hat sich der Gemeinderat der Stadtgemeinde Purkersdorf mit der Beschlussfassung einer „Bausperre“ in der Sitzung am 25.06.2019 eine Nachdenkphase hinsichtlich des zukünftigen Raumordnungsprogramms verordnet. Die Schwerpunkte der Überlegungen liegen dabei ganz klar auf der Entschleunigung des Zuzugs und auf der Verhinderung der „Zersiedelung“ in den Siedlungsgebieten.

Örtliche Raumordnung – die Balance ist wichtig

Am 25. Juni 2019 hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Purkersdorf mit der Beschlussfassung einer „Bausperre“ den Startschuss für einen Nachdenkprozess zur Erstellung eines Entwicklungskonzepts für die Ausgestaltung des künftigen örtlichen Raumordnungsprogramms gegeben. Ziel ist es, letztendlich ein ausbalanciertes Raumordnungsprogramm als Rahmenpapier zu erhalten, das wieder zumindest über einige Jahre als große Leitlinie für die Bebauung der Stadt dient. Dabei sollen die Entschleunigung des Zuzugs und die Verhinderung der „Zersiedelung“ in Siedlungsgebieten Schwerpunktthemen sein.

Für die Ausarbeitung des Entwicklungskonzepts wurde ein überparteiliches Gremium unter Beiziehung von diversen externen Experten – Raum- und Verkehrsplanern – und von interessierten PurkersdorferInnen eingesetzt. Wir gehen davon aus, dass Mitte 2020 die ersten Ergebnisse als Basis für weitere Diskussionen vorliegen werden.

Neubau Hochbauten Wienerwaldbad Purkersdorf fertig gestellt

Rechtzeitig vor Beginn der letzten Badesaison am 11. Mai 2019 wurde der Neubau der Hochbauten des Wienerwaldbads Purkersdorf fertig gestellt. In nur 6,5 Monaten hat die WIPUR Wirtschaftsbetriebe der Stadt Purkersdorf GmbH den Neubau im Auftrag der Stadtgemeinde Purkersdorf über die Wintermonate errichtet.

Der vom Architekturbüro Treberspurg & Partner ZT GmbH geplante neue eingeschossige barrierefreie Gebäudekomplex besticht nicht nur durch die gekonnt klare Strukturierung der Funktionen, sondern auch durch die gewählte Kombination der verwendeten Baustoffe – Beton, Holz, Glas. Ein speziell abgestimmtes Farbkonzept sowie die Bepflanzung der Dach- und Terrassenflächen runden das an das Farbenspiel des Wienerwalds angelehnte Gebäudekonzept ab.

Den Badegästen stehen ein moderner großzügiger Eingangsbereich mit neuem elektronischen Zutrittssystem, eine Kabinenanlage mit 96 Kabinen, 4 Allgemein-Umkleidekabinen, eine Kästchenanlage, WC-Anlagen für Damen und Herren, ein Behinderten-WC und Duschanlagen für Damen und Herren zur Verfügung stehen.

Ein ganz besonderes highlight stellt die am Dach des Gebäudes untergebrachte rund 400 m2 große abgestufte Terrassenanlage dar. Die in das Grün des Wienerwalds eingebettete neue attraktive Liegefläche bietet eine tolle Aussicht über das gesamte Badareal.

Das neue Selbstbedienungs-Buffet wurde für 2 Verkaufsplätze konzipiert. Der nachgelagerte technisch gut ausgestattete Küchenbereich erlaubt nicht nur eine zügige Abfertigung der Badegäste, sondern bietet auch die Möglichkeit, das gastronomische Angebot Schritt für Schritt zu erweitern. Die mit 72 Sitzplätzen ausgestattete großzügige Buffet-Terrasse lädt zum entspannten Verzehr der Speisen und Getränke ein. Von der Buffet-Terrasse aus lässt sich auch das ein oder andere spannende Beach-Volleyball-Spiel am direkt angrenzenden neuen Beach-Volleyballplatz verfolgen.

Für eine tolle Badesaison war also alles angerichtet – und die Badesaison 2019 wurde dann tatsächlich auch mit 46.492 Badegästen zu einer absoluten Rekordsaison!

Projekt „Leistbares Wohnen“ – Tullnerbachstraße 50 – umgesetzt

Ein echtes Beispiel für „leistbares Wohnen“ wurde in der Tullnerbachstraße 50 realisiert. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Arthur Krupp Ges.m.b.H. hat eine neue Wohnhausanlage mit 20 Wohneinheiten auf einem Baurechtsgrund der Stadtgemeinde Purkersdorf errichtet. Der seitens der Stadtgemeinde Purkersdorf vereinnahmte Baurechtszins hat nur symbolischen Charakter und dadurch wurde es möglich, dass so gut wie kein Grundanteil in die Mietenkalkulation eingeflossen ist und die Mieten dadurch auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten werden konnten. Für eine ca. 54 m2 große Wohnung beträgt beispielsweise, bei einem Baukostenbeitrag von € 2.997,50, die monatliche Miete inkl. Heizkosten € 495,–. Wohnungen gibt es bis zu einer Größe von 80 m2. Die Wohnungen werden nach einem Kriterienkatalog vergeben, der einer sozialen Aufschlüsselung folgt.

Neugestaltung Hauptplatz – Modernisieren und Beleben

Bei der Gestaltung von Ortszentren waren es früher oft verkehrstechnische Notwendigkeiten, die zu Umgestaltungen führten. Heute stehen dabei eher die Lebensqualität und soziale Überlegungen im Vordergrund.

Bei der Umgestaltung des Purkersdorfer Hauptplatzes ist beides sehr gut gelungen! Gemeinsam mit dem Architekturbüro Expander und der NÖ Stadtentwicklung wurde in Zusammenarbeit mit der Purkersdorfer Bevölkerung ein Konzept entwickelt, das für eine echte Belebung des Stadtzentrums gesorgt und gleichzeitig die Notwendigkeit der Multifunktionalität des Hauptplatzes erhalten hat, damit auch weiterhin die diversen Märkte, Open Air-Konzerte oder der Eislaufplatz im Winter stattfinden können. All dies ist mit der sanften Umgestaltung Hauptplatzes sehr gut gelungen. Neue Begegnungs- und Verweilzonen, umrahmt von diversen beleuchteten Wasserspielen bzw. Brunnen, sind entstanden. Und wie die Realität gezeigt hat, wird diese neue Plattform für generationsübergreifende Kommunikation auch sehr gut genützt. Es ist ein fröhliches Miteinander aller Altersgruppen zu beobachten.

Purkersdorf hat nun auch seine öffentliche Toilette

Es war wahrlich schon eine fast unendliche Geschichte und sogar die Purkersdorfer Faschingsgilde „Purkersdorfer Typen“ hat in ihren jährlichen Kongressen schon manchen Witz über die fehlende öffentliche Toilette am Purkersdorfer Hauptplatz gemacht. Im März 2017 war es dann soweit – die top-moderne selbstreinigende Toilette, die über eine Damen-, Herren- und Behindertentoilette sowie eine Wickelmöglichkeit verfügt, wurde beim Rathaus-Parkplatz aufgestellt. Besonderes highlight: Die moderne WC-Anlage ist verspiegelt und reflektiert je nach Standpunkt des Betrachters einen anderen Teil ihrer Umgebung.

Sanierung Einsatzzentrale Feuerwehr und Samariterbund

Im Jahr 2018 wurde die Sanierung der Einsatzzentrale für Feuerwehr und Samariterbund abgeschlossen. Nach 22 Betriebsjahren gab es entsprechenden Sanierungsbedarf – Erneuerung der Fassade, der Fenster, Einbau eines elektronischen Sperrsystems und neuer Torsteuerungen sowie Bodenversiegelungs- und Malerarbeiten. Die Einsatzzentrale erstrahlt nun wieder in neuem Glanz und ist eine hervorragende Basis für die beiden Purkersdorfer Blaulichtorganisationen mit ihren vielen freiwilligen MitarbeiterInnen zur Ausübung ihrer Hilfeleistungen.

Standort Bezirksgericht konnte in der Stadt gehalten werden

Die Schließung des Bezirksgerichts Purkersdorf war schon öfters im Fokus des Justizministeriums. Bis dato ist es immer wieder gelungen, den Standort in Purkersdorf zu erhalten. Zuletzt durch einen finanziellen Beitrag für die Adaptierung der Räumlichkeiten des Bezirksgerichts, die im denkmalgeschützten Schloss der Österreichischen Bundesforste untergebracht sind. So wurde es möglich, die notwendigen sicherheitstechnischen Maßnahmen zu setzen und durch den Einbau eines Aufzuges die barrierefreie Erreichbarkeit zu ermöglichen. Der Standort Purkersdorf konnte dadurch wieder zumindest für einige Zeit abgesichert werden.

Schaffung zusätzlicher Park & Ride-Parkflächen entlang der B44

In Purkersdorf wurde schon vor vielen Jahren mit der Schaffung des Park & Ride-Parkplatzes bei der Bahnstation „Purkersdorf-Zentrum“ die Voraussetzung für den Umstieg vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel für das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz nach Wien geschaffen. Und der Bedarf nach zusätzlichen PKW-Abstellflächen wurde in den letzten Jahren immer größer – entlang der B44 wurden zusätzliche Parkflächen geschaffen. Auch nicht selbstverständlich im Vergleich mit anderen Städten: in Purkersdorf ist das Parken immer noch kostenlos!

Durchgeführte Straßensanierungen

In einem guten Erhaltungszustand befindliche Straßen sind ganz wichtig für die Lebensqualität in den Wohngebieten. Die Stadtgemeinde Purkersdorf investiert jedes Jahr hohe Geldbeträge, um diese Qualität sicherstellen zu können. In den letzten Jahren wurden folgende Straßen saniert:

  • Franz Steiner-Gasse
  • Uferstraße
  • Beethovenstraße
  • Brückenstraße
  • Schillergasse
  • Furthgasse
  • Einfahrtsbereich Sagberg
  • Konstantin Walz-Gasse
  • Jakob Lichtenröhrer-Gasse
  • Robert Hamerling-Gasse
  • Schöffelgasse

Brückenbauten fertig gestellt

Die Purkersdorfer Brücken stellen wichtige Verbindungen von den 2 Haupt-Verkehrsadern Bundesstraße 1 und Bundesstraße 44 in die diversen Wohngebiete dar. Daher ist es umso wichtiger, dass diese ganz wesentlichen Infrastrukturbestandteile immer „in Schuss“ gehalten werden. Wurden schon früher die Heimgartenbrücke oder die Brücke in Postsiedlung saniert bzw. neu errichtet, so erfolgte in den letzten 5 Jahren der Neubau des Franz Zurek-Stegs – fußläufige Verbindung von der vom östlichen Ende der Postsiedlung über den Wienfluss zur Bundesstraße 44.

Ausbau und Instandhaltung der Wasserleitungs- und Kanalinfrastruktur

Viele Dinge in der Gemeindeverwaltung laufen fern der öffentlichen Wahrnehmung ab, sind aber von immenser Wichtigkeit, da es um die infrastrukturelle Grundversorgung geht. „Das Wasser kommt aus dem Wasserhahn“ – heute eine Selbstverständlichkeit. Damit dies auch weiterhin selbstverständlich ist, bedarf es aber immer wieder laufender updates und Nachbesserungen in der Wasserleitungs- und Kanalinfrastruktur. Folgende Maßnahmen wurden in den letzten Jahren umgesetzt:

  • Digitalisierung der Wasserleitung und des Schmutz- und Regenwasserkanals
  • Erneuerung der Technik in den Pumpwerken und Hochbehältern
  • Bau eines Retensionsbeckens in der Mindersiedlung

Öffentliche Beleuchtung –Umstellung auf LED-Leuchtmittel

Ein weiteres großes Infrastrukturprojekt ist angelaufen – die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel. Derzeit läuft die Bestandsaufnahme und die Ausarbeitung eines konkreten Konzepts für die Umstellung.

Sonstige wichtige Infrastrukturmaßnahmen wurden gesetzt

  • Neubau einer fußläufigen Verbindung zwischen Hießberger- und Karlgasse
  • Sanierung der Rudolfswarte – Wiedereröffnung im Frühjahr 2020


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